Die Linde



Unter deinem mächtigen Gestühle
Überfällt mich ahnungslose Kühle,
Strömt mich an des Sommers Atemstoß,
Und ich spüre aus der Blätter Wehen
Fremden Lebens heimliches Geschehen,
Deine Seele groß.

Wie sie sich verzweigt im Baume,
Aufwärts steigt und wirkt im Raume,
Überwindend ihren Erdengrund:
Wie sie schauert, klingt und leuchtet,
Lichtgesalbt und regenangefeuchtet,
Mit dem Himmel schloss sie ihren Bund.

Wölbig wohnen, wunderbare Haube,
Licht und Finsternis in deinem Laube,
Nacht und Tag.
Wenn die Abendsterne blinken,
Wenn die Morgensterne sinken,
Grüßt sie deines Herzens Schlag.


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