Die Kernbildung



Bei den Bäumen entstehen Kernholzbildungen durch das Absterben der im Siebteil befindlichen Zellen. Während neuer, lebensfähiger Zellaufbau nur im äußeren und damit jüngeren Bereich fortschreitet, verlieren im Innern die Zellen an Vitalität und sterben ab.

Jahresringe

Dies kann man an den Jahresringen erkennen, die den Verlauf von Zuwachs und Kernbildung widerspiegeln.

Die eigentliche Kernbildung wird nach dem Einlagern von Gerbstoffen erreicht. Langlebige Parenchyzellen in den bereits absterbenden Holzteilen sind bei einigen Baumarten auch noch in der Lage, durch Bildung von Phenolen, einen fäulnishemmenden Schutz aufzubauen.

Je nach Baum entwickelt sich das Kernholz recht unterschiedlich. In einem Punkt hat es aber - unabhängig der Baumart - etwas gemeinsam. Es fungiert quasi als ein zentraler Mast, der einen Großteil des Baumgewichtes mittragen kann.

  • Splintholzbäume: haben noch eine sehr hohe Anzahl an aktiven Jahresringen. Dies ermöglicht in der Regel eine gute Abwehr bei Schädigungen, da noch tief im inneren Holzkörper lebende Zellen vorhanden sind, aufgrund der erst sehr spät bis gar nicht einsetzenden Kernholzbildung. Es sind ausschließlich Laubbäume. - Rosskastanie, Hainbuche, Espe, Erle, Birke, Ahorn
    • Kernholz mit Phenol: Die fäulnishemmende Wirkung der gebildeten Phenole ist ein wirksamer Schutz gegen eindringende Pilze oder andere Schädlinge. Erkennen kann man sie an der dunklen Verfärbung des Kernholzes. Eine zusätzliche Schutzbildung durch noch tief im Holz lebende Zellen existiert aber nicht. Kommt sowohl bei Nadel- und Laubgehölzen vor. - Pappel (ohne Espe), Nuss, Kiefer, Kirsche, Lärche, Esche, Eiche, Eibe
    • Kernholz ohne Phenol: Diese Bäume bilden unverfärbtes Kernholz. Sie verfügen weder über viele lebende Zellen tief im inneren des Holzkörpers, noch über eingelagerte Phenole. Deshalb sind sie oftmals bei einer Schädigung des Holzkörpers nicht in der Lage. eine ausreichende bzw. wirkungsvolle Abwehr zu betreiben. Können sowohl Nadel- und Laubbäume sein. - Tanne, Linde, Fichte, Feld-Ahorn, Buche
    • Falschkern: Dabei handelt es sich um die Verfärbung des Holzkern aufgrund einer Verletzung des Holzes. Diese Verfärbung stellt keine Schutzmaßnahme des Baumes dar, sondern wird durch das Eindringen von Luft und Organismen hervorgerufen. Deshalb kann auch ein Falschkern im gesamten Holzkörper auftreten. Nur bei Laubbäumen vorkommend. - kann fast alle Laubhölzer betreffen
  • Eine weitere Unterscheidung im Aufbau des Holzkörpers bildet die Anordnung der wasserführenden Schichten. Hier sind die Nadelgehölze den Laubbäumen in der Eintwicklung eine Spur voraus.
    • Tracheiden, nur bei Nadelgehölzen: Die Tracheiden sind mit kleinen Tüpfeln verbunden. Das Wasser wird daher schrittweise von Zelle zu Zelle weitergeleitet (Gießkannenprinzip). Im Schadensfall oder bei einer Verletzung sind die Nadelgehölze deshalb in der Lage, durch sofortiges Schliessen der betroffenen Tracheiden, zu reagieren und somit den Schaden räumlich eng zu begrenzen.
  • Bei den Laubbäumen sind die noch zum Teil vorhandenen Tracheiden in insgesamt drei voneinander zu unterscheidenden Systeme mit eingearbeitet worden. Sie haben daher ihre eigentliche Fähigkeit verloren.
    • Zerstreutporige Bäume: Anordnung der Gefäße über den gesamten Querschnitt des Stammes. Nach und nach werden die inneren Gefäße aufgegeben. Dadurch wird bei einer Schädigung oder Verletzung der Wassertransport sehr gut aufrechterhalten. - Weide, Rosskastanie, Platane, Linde, Hasel, Hainbuche, Birke, Ahorn
    • Halbringporige Bäume: Die Gefäße sind gruppiert angeordnet. Der Wassertransport findet in einigen Jahresringen an mehreren Zentren statt. Bei einer Verletzung können viele Gefäße den Transport aufrechterhalten. - Ölbaum, Nuss, Kirsche, Faulbaum
    • Ringporige Bäume: Jeweils im neuen, äußeren Ring kreisförmig angeordnet. Maximal nur einige wenige, nach außenliegende, Gefäßringe sind noch für den Wassertransport zuständig. Tiefer liegende Gefäßringe haben hingegen keine wasserführende Funktion mehr. Dadurch wird die Gefahr einer starken Schädigung des Baumes, bei bereits geringfügigen Verletzungen, entsprechend erhöht. - Zürgelbaum, Ulme, Akazie, Esche, Eiche


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