Der Wurzelbereich



Adventivwurzeln

Diese Wurzeln bilden sich nahe der Bodenoberfläche am Stammfuß. Für die Bildung sind verschiedene Faktoren ausschlaggebend. Zum einen kann ein Sauerstoffmangel durch eine Bodenverdichtung oder eine Anschüttung des Baumes vorliegen, der Wurzelmasse absterben lässt. Zum anderen werden Adventivwurzeln nach einem erlittenen Wurzelverlust durch Grabungsarbeiten als Ersatz gebildet. Auch in hohlen Bäumen können sich Adventivwurzeln bilden. Eine statische Ersatzfunktion übernehmen diese Wurzeln nicht.

Würgewurzeln

Durch ihre Drehbewegung legen sich Würgewurzeln entweder um den eigenen Stammfuß oder über andere (auch eigene) Wurzeln, manchmal ist es auch eine Kombination von beidem. Dabei werden nicht nur die Leitungsbahnen eingeschnürt, bzw. gequetscht, sondern es kommt auch zur lokalen Unterdrückung des Dickenwachstums. Dies kann sich bis zu einer statischen Schwachstelle ausweiten, von der, im Laufe der Zeit, eine erhöhte Bruchgefahr ausgehen kann.

Bodenrisse und Bodenaufwölbungen

Durch starke Schwingungen bei auftretender Windlast, kann es zum losrütteln des Wurzeltellers kommen. Dies zeigt sich anhand von parallel, bzw. quer zum Stamm laufenden Bodenrissen. Längs vom Baum weglaufende Bodenrisse sind, besonders nach langer Trockenheit, eher normal und kein Indiz für eine Beeinträchtigung der Standsicherheit. Auch Bodenaufwölbungen können ein Hinweis auf einen gelockerten Wurzelteller sein. Kommt noch ein Schiefstand des Baumes hinzu, ist erhöhte Vorsicht geboten. Nicht verwechselt werden dürfen Bodenaufwölbungen mit den ganz natürlichen Anhebungen von Gehwegplatten. Hier liegt keine Beeinträchtigung vor, sondern das ganz natürliche Dickenwachstum der Wurzel ist der Auslöser.

Pilzfruchtkörper

Sichtbar gewordene Pilzfruchtkörper im Wurzelbereich und zwischen den Wurzelanläufen sind stets als ein erhöhtes Warnsignal für eine mögliche Verkehrsgefährdung, durch ein umkippen des Baumes zu betrachten. Da sich die Fruchtkörper in der Regel erst nach mehrjähriger Besiedelung bilden ist zunächst einmal von einer fortgeschrittenen Holzzersetzung der Wurzeln auszugehen. Hinweise für den bereits vorhandenen Schaden liefern zum einen die Pilzart, die besiedelte Baumart, das gesamte Schadensbild des Baumes, sowie eine weiterführende Untersuchung.


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