Warum sind Bäume so wichtig?



Lutz Linde, Copyright by baumpruefung.de

Man soll sich ja nicht selber loben. Deshalb zeig ich Euch am Beispiel meines Freundes Erwin, einer Rot-Buche, was er, meine anderen Kumpels und ich, imstande sind zu leisten.

Rot-Buche

Übrigens haben wir beide immer viel Spaß, denn viele Leute glauben, dass eine Rot-Buche dem Namen nach auch rote Blätter haben muss. Das sind dann aber die Blut-Buchen. Noch ist mein Freund Erwin, die Rot-Buche, ein junger Spund mit seinen erst rund 40 Lebensjahren. Er ist kerngesund, voll im Wachstum und er hat eine Menge Platz. Den braucht er auch, denn er wird ziemlich groß.

Wenn Erwin rund 80 bis 100 Jahre alt ist, so haben kluge Leute das berechnet, dann hat er dem Durchschnitt nach eine Wuchshöhe von 20 bis 25 Meter erreicht. Der Durchmesser seiner Krone beträgt dann etwa 12 bis 15 Meter. Diese mächtige Baumkrone hat ein Kronenvolumen von rund 2.000 m³ und benötigt eine reine Standfläche von 120 bis 160m². Etwa 600.000 Blätter trägt er im Sommer in seinem Geäst, wodurch sich die Standfläche quasi verzehnfacht und alle Blätter nebeneinander gelegt eine Fläche zwischen 1.200 bis 1.600 m² bedecken würden.

In den Lufträumen seines Schwammgewebes ist eine Zellfläche für den Gasaustausch entstanden, die sage und schreibe aneinandergereiht rund 15.000 m² groß ist. Diese Fläche entspricht in ihrer Größe zwei kompletten Fußballfelder.

Rot-Buchen Wald

An einem sonnigen Tag verarbeitet er 9.400 Liter oder umgerechnet 18 kg Kohlendioxyd. Bei einem Gehalt von 0,03% Kohlendioxyd in der Luft, müssen dafür rund 36.000 m³ Luft durch seine Blätter strömen. Wohlgemerkt an nur einem Tag! Das ist der Wahnsinn.

Um seine durchschnittliche Tagesleistung von 200 g neues Holz in den Sommermonaten überhaupt aufbauen zu können, muss er täglich mindestens 16.000 m³ Luft auf den Kohlenstoff hin (Kohlendioxyd) durchfiltern. Im Jahr produziert er durchschnittlich 38 kg neues Holz. Dafür müssen die Blätter sage und schreibe 5,8 Millionen m³ Luft jährlich durchgefiltert haben.

In der Luft enthalten sind auch Bakterien, Pilzsporen, Staub und viele andere schädliche Stoffe, die aber größtenteils in den Blättern hängenbleiben. So werden in einem Jahr bis zu 45 kg Staubmasse auf ganz natürliche Art herausgefiltert.

Ganz nebenbei produziert er an solch einem Tag bis zu 13 kg Sauerstoff, den er aber selber in dieser Menge gar nicht braucht und somit für den Menschen zugänglich macht. Mit einer Tagesleistung Sauerstoff, wird der alltägliche Bedarf von etwa 10 Menschen abgedeckt.

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An einem sonnigen Tag werden rund 12 kg Zucker produziert, aus dem er alle seine organischen Stoffe aufbaut. Ein Teil davon wird als Stärke gespeichert, den anderen Teil braucht er z. B. für den Aufbau von Holz.

Mit seinem Laub wird im Herbst der Boden verbessert. Umgerechnet werden etwa 170 g Humus pro m² als Recyclingprodukt dem Boden wieder zugeführt.

Um einen solchen Baum auf einen Schlag ersetzen zu können, müssten 2.000 junge Bäume gepflanzt werden, die jeweils über ein Kronenvolumen von 1 m³ verfügen.


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