Baum-Verankerungen (gängige Arten)



Drahtabspannung

Eine Windsicherung von frisch gepflanzten Bäumen sollte immer erfolgen. Durch den unvermeidbaren Verlust von Wurzelmasse, der bei jeder Rodung auftritt, dient sie dazu, die Standsicherheit während der Einwurzelphase zu erhöhen bzw. zu gewährleisten. Zum anderen muss der Ballen ruhig stehen, damit die neugebildenten Wurzeln störungsfrei in den Boden einwachsen können.

Fehlende Baumverankerung und deren Folgen

Ohne Sicherung schaukeln die Windkräfte den Baum auf, was sich bis in den Ballen hinein fortsetzt. Die Folge: Neu gebildete Wurzeln reißen wieder ab, die Versorgung der Baumkrone wird gestört, was dann im schlimmsten Fall zum Absterben des Baumes führen kann.

Auch Bäume, die in einem Kübel oder Container kultiviert wurden, sind zu sichern. Zwar haben sie keine Wurzelmasse nach dem umpflanzen verloren, aber durch den vorgegebenen Bodenraum haben sich keine Wurzeln mit der eigentlichen Funktion der Verankerung bilden können, bzw. brauchten sich auch nicht zu bilden, da Kübel- oder Containerbäume in der Regel grundsätzlich eine Standhilfe in der Kulturzeit nötig haben.

Arten der Baumverankerung

Bei der Verankerung ergeben sich mehrere Möglichkeiten. Die klassischen Varianten bestehen aus Pfahlgerüsten und die Abspannung mit Draht. Seit einigen Jahren kommen auch immer mehr Unterflurverankerungen zum Einsatz, die ursprünglich für die Verwendung auf Dachgärten genutzt wurden.

Auswahl und Kontrolle der Baumverankerung

Baumverankerungen sollten bei jedem Pflegegang, mindestens aber ein- bis zweimal pro Jahr auf ihre Funktionsfähigkeit hin überprüft werden. Zu eng sitzende Bindungen oder Verspannungen können zu Einschnürungen führen. Zu lockere erfüllen nicht die Funktion und müssen nachgebessert werden. Baumverankerungen sind in der Regel zwischen zwei und drei Jahren am Baum zu belassen.

Die ausgewählten Materialien müssen in ihrer Auslegung zu den Pflanzen passen! Hier sollte man in keinem Fall am falschen Ende sparen sondern auch auf den fachlichem Rat von Herstellern und Pflanzenlieferanten zurückgreifen.

Baumverankerungs-Arten-Übersicht

In der folgenden Liste erhalten Sie eine Übersicht mit den gängigen Varianten der Baumverankerungen, die man kennen sollte:

Baum-VerankerungAusführungVerwendung
"Ein Pfahl"-Baumverankerung, schrägZopf gegen die Windrichtung stellenfür ballenlose Jungpflanzen geeignet
"Ein Pfahl-Baumverankerung", senkrecht Pfahl ins Pflanzloch einschlagen, Pflanze am Pfahl ausrichtenfür ballenlose Jungbäume geeignet
"Zwei Pfahl"-BaumverankerungPfähle werden gegenübergestellt, Pflanze angebundenfür junge Stammbüsche, bzw. Sträucher mit Ballen geeignet
"Zwei Pfahl-Baumverankerung" mit QuerverlattungPfähle werden gegenübergestellt, Pflanze an die Querverlattung befestigtfür kleinkronige Hochstämme geeignet, zwischen Stamm und Querriegel Scheuer- und Rutschgefahr fixieren
"Dreibock"-Baumverankerungzwei Pfähle auf der Windangriffsseite, einer gegenüber im Dreieckklassische Form für Hochstämme
"Dreibock mit Querverlattung"-Baumverankerungzusätzlich angebrachte Querverlattung erhöht die Festigkeit klassische Form für Hochstämme
"Vierbock mit Querverlattung"-Baumverankerungquadratische Ausrichtung der Pfählefür Großbäume
"Dreibock am Stamm-"Baumverankerungam Stamm im Dreieck angelegte abgeschrägte Pfähle, mit unterlegter Polsterung und Querverlattungfür Hochstämme
"Vierbock am Stamm-"Baumverankerungam Stamm im Viereck angelegte abgeschrägte Pfähle, mit unterlegter Polsterung und Querverlattungfür Hochstämme
Abspannung mit Draht und ScheuerschutzBefestigung im Bereich des Astwerkes, Verspannung durch Wicklung oder mittels Spannerfür Hochstämme, Stammbüsche, mehrstämmige
Abspannung mit Stahlseilen und ScheuerschutzBefestigung im Bereich des Astwerkes, Verspannung über Spannschlösserfür Großbäume
Unterflur-Baumverankerung mit Rundhölzerneinsetzen von Rundhölzern, Verspannung über den Ballen mittels Halbhölzern, die auf den Pfahlköpfen festgenagelt werdenfür Hochstämme und Stammbüsche geeignet, feste Verbindung zwischen Baum und Ballen Voraussetzung
Unterflur-Baumverankerung mit Erdankerneinsetzen von Erdankern, Verspannung über den Ballen mittels Halbhölzern und Drahtfür Hochstämme und Stammbüsche geeignet, feste Verbindung zwischen Baum und Ballen Voraussetzung
Unterflur-Baumverankerung mit Erdankerneinsetzen von Erdankern, Verspannung über den Ballen mittels Spanngurtenfür Hochstämme, Stammbüsche und Großbäume geeignet, feste Verbindung zwischen Baum und Ballen Voraussetzung
Unterflur-Baumverankerung auf Dachgärtenunterlegen einer Drahtmatte oder stärkerem, Ballen auf die Unterlage stellen, Verspannung über den Ballen mittels Spanngurten o.ä.für Hochstämme, Stammbüsche, geeignet, feste Verbindung zwischen Baum und Ballen Voraussetzung


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