1991 - Sommer-Linde, Tilia platyphyllos & Winter-Linde, Tilia cordata



Die Sommer-Linde

Im Jahr 1991 fand die Wahl des Baumes des Jahres bereits zum dritten Mal statt. Und es handelte sich schon um eine besondere Kürung. Denn genau genommen wurden erstmalig zwei Bäume in einem Jahr gekürt.

Die Sommer-Linde, Tilia platy- phyllos, ist großblättrig, mit sehr weichem, mattgrünen Laub und treibt etwa 10-14 Tage vor der Winter-Linde, Tilia cordata, aus.

Die Winter-Linde hingegen ist kleinblättrig, mit mattgrünem, unterseits bläulich schimmernden und festerem Blattwerk. Im Herbst verfärben sich beide gelb. Ein weiterer Unterschied zwischen beiden Linden liegt in der Wuchshöhe, die etwa 40-45 m (Sommer-Linde), bzw. rund 30-35 m (Winter-Linde) beträgt.

Beide haben in der Jugend eine glatte und graugrüne Rinde. Mit zunehmenden Alter bildet sich eine dunkelbraune und rissige Borke. Linden können durchaus weit über 1000 Jahre alt werden.

Während der Blütezeit, die Ende Juni bzw. Anfang Juli beginnt, werden weißlich-gelbe bis gelbe Trugdolden mit einem trockenhäutigem Hochblatt gebildet, die einen starken Duft ausströmen. Bis zum Herbst bildet sich der grüne Frucht- knoten zu einer verholzten Nuss aus. Mit dem trockenhäutigem Hochblatt als Flügel versehen, fällt der Samen ab.

Linden sind absolut schnittverträglich und werden für Formschnitte aller Art seit sehr vielen Jahrzehnten verwendet. Freigewachsen neigen sie zur frühzeitig einsetzenden Zwieselbildung. An ungünstigen Pflanzorten ist dies bei Schnittmaß- nahmen unbedingt für die zukünftige Statik zu berücksichtigen.

Mit Recht kann man die Linde als wichtigsten Baum für die Bepflanzung von Plätzen und markanten Orten in Deutsch- land nennen. Es gibt wohl keinen Baumnamen der auch öfter Bestandteil von Ortsnamen ist. Auch bei den Wirtshäusern konnte und kann man fast in jedem Ort *Zur Linde * einkehren. Auch alte Bauernhöfe hatten sehr oft die Linde als Hausbaum ausgewählt.


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