2006 - Schwarz-Pappel, Populus nigra



Die Schwarz-Pappel, Populus nigra

Zur Begründung für die getroffene Wahl, gehört der seit Jahren zu beobachtende und unaufhaltsame Rückgang, dieser eigentlich naturgemäß weit verbreiteten Baumart, der bereits dafür gesorgt hat, dass die Schwarz-Pappel den Einzug in die 'Rote Liste' der bedrohten Pflanzenarten geschafft hat.

Die Gründe für den Rückgang sind vielfältig. Hervorzuheben sind vor allem aber Eingriffe und Veränderungen, sowie Verluste der natürlichen Flussauen oder die Pflanzung von anderen Pappelarten oder deren Kreuzungen.

Die Schwarz-Pappel gehört zu den zweihäusigen Bäumen, es gibt also männliche und weibliche Bäume, deren Blüten bereits im Vorjahr gebildet werden. Männliche Blüten bestehen aus den 5-8 cm langen und gelbrötlichen, hängenden Kätzchen, während die weiblichen Kätzchen 6 bis10 cm lang werden und gelblichgrün herabhängen. Die Blütezeit beginnt und endet noch vor dem Laubaustrieb und reicht von März bis April. Auf diese pfiffige Art und Weise wird von 'Mutter Natur' verhindert, dass das eigene Blattwerk des Baumes die Windbestäubung behindern kann.

Im Anschluss an die Blüte erfolgt im Mai der Samenflug. Aus den zweiklappigen Fruchtkapseln wird ein weißwolliger Samen entlassen, der mit seidigen Flughaaren ausgestattet ist. Die Samen verknüpfen sich miteinander und ähneln dann einem Wattebüschel. Sie erscheinen in einer solchen Vielzahl, dass man hierzulande auch vom 'Pappelschnee' während des Samenfluges spricht. In Nordamerika haben die Schwarz-Pappeln deshalb den Beinamen 'Cottonwood-Tree' erhalten. Eine wahre meisterliche Leistung legt der schwimm- und flugfähige Samen hin, der auch ohne starke Windunterstützung bis zu 50 km weit fliegen kann.

Gegenüber anderen Pappel-Arten sind die grauen Triebe rund und nicht kantig. Die rotbraunen Terminalknospen werden bis zu 12 mm lang, die Seitenknospen sind etwas kürzer. Ferner haben die Knospen eine nach außen gebogene Spitze. Vor allem im Frühjahr sind sie sehr klebrig, später im Jahr lässt das aber nach.

Bereits bei recht leichtem Wind beginnt das Laub deutlich hörbar zu rascheln. Die oberseits lichtgrünen, unterseits helleren, wechselständig angeordneten Blätter, sind verschieden geformt, laufen aber immer in einer langen Spitze aus.

Mit einer Wuchshöhe von 20-30 Metern - vereinzelt auch noch höher, besonders im beengten Stand - sowie einer Breite von 15-20 Metern, wachsen freistehende Exemplare der Schwarz-Pappel zu imposanten Bäumen heran. Die breit ausladenden Bäume wirken auf den Betrachter schon von Weitem sichtbar, mit der breit eiförmigen oder hochgewölbt rundlichen Baumkrone, die von einem sehr dichten Laubmantel umgeben wird.


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