2018 - Die Ess-Kastanie - Castanea sativa



Eine Ess-Kastanie

In Deutschland zählt sie zu den seltensten Baumarten, dafür ist sie jedoch direkt ein wahrer Hingucker – die Ess-Kastanie. Wer sie einmal in ihrer schönen gelblichweißen Blütenpracht und die im Oktober zu Boden fallenden Früchte erblickt, der kann nicht leugnen, dass die Ess-Kastanie nicht nur eine wahre Schönheit ist, sondern auch kulinarisch eine Bereicherung für uns ist. Daher hat man sie nur zu Recht zum Baum des Jahres 2018 gewählt.

Schon früh haben uns die Ess-Kastanien gezeigt, dass sie uns in Jahren mit schlechter Ernte einen schmackhaften und sättigenden Ersatz liefern können, der zuerst in Vergessenheit geraten ist, nun aber als Alternative zu Weizen wieder interessanter wird, denn die Früchte sind von sich aus bereits glutenfrei. Früher hat man durchaus gerne die Maronen getrocknet und gemahlen, um aus Ihnen leckere Brote oder sogar Gebäck herzustellen.

Doch leider ist die Verbreitung der Ess-Kastanie, oder auch Edel-Kastanie genannt, innerhalb von Deutschland ziemlich dürftig, weshalb besonders der Ausruf zum Baum des Jahres 2018 dabei helfen soll, diese wieder ins Gedächtnis der Menschen zu rufen. Die Ess-Kastanie benötigt für ein gutes Wachstum einen langen und warmen Sommer, dann reifen die Früchte besonders gut. Leider ist dies Vielerorts in Deutschland eher nicht der Fall, weshalb man sie auch kaum antrifft. Um den Rhein und die Mosel herum, kann man jedoch eher welche finden, da das Kastanienholz besonders im Weinbau als Rebstock sehr gerne genutzt wurde. Das Holz ist gegenüber Witterungsverhältnissen sehr unempfindlich und eignet sich somit natürlich auch hervorragend als Bauholz.

Die gewöhnliche Wuchshöhe der Ess-Kastanie beträgt meist um die 20 – 25 Meter. Es soll jedoch besonders an den Rändern des Pfälzerwaldes und des Schwarzwaldes Exemplare geben, deren Wuchshöhe um die 33 Meter erreicht haben sollen. Man spricht sogar von einem der mächtigsten Edel-Kastanien in Italien mit einem Umfang von unglaublichen 22,5 Metern. Besonders in diesem natürlichen Verbreitungsgebiet, wachsen die Bäume regelrecht über sich hinaus.

In Deutschland nutzt man sie bisher gerne in Parks als Schattenspender, da sie zwar wärmeliebend ist, jedoch auch mit unseren Klimabedingungen zurecht kommt. Wer nun etwas weiter in die Zukunft blickt, der kann in der 'Castanea sativa' durchaus den Baum der Zukunft sehen, welcher im Klimawandel gut gedeihen wird.