Englischer alternativer Baumkalender?



Eine weitere Variante des keltischen Baumhoroskops, mit nur dreizehn Bäumen, findet man insbesondere auf vielen englischsprachigen Seiten. In den meisten deutschen Quellen ist eher von dem Baumhoroskop mit 21 Bäumen die Rede.

In dieser Variante gibt es einige Bäume, die sich mit dem in Deutschland bekannteren Baumkalender überschneiden. Auch in diesem Horoskop wird jedem Menschen anhand seines Geburtsdatums ein Baum zugeordnet. Alle Bäume dieses Horoskops finden Sie hier:

In diesem alternativen Baumhoroskop- bzw. eher Baumkalender, hängt die Anzahl der Bäume vom Mond ab. Denn dieser Kalender ist in Anlehnung an die dreizehn Mondeinteilungen entstanden. Hierbei wurden die Vollmonde als Orientierung für einen Monat genutzt. Der Kalender folgte also dem zunehmenden und abnehmenden Mondzyklus. Es handelt sich also um einen Mondkalender.

Grundsätzlich bestand er somit aus 13 Monaten mit jeweils 28 Tagen. Also etwas anders, als wir es gewohnt sind. Jeder der 13 Monate wird durch einen Baum zusammen mit seinem zugeordneten Ogham-Buchstaben dargestellt. Angeblich glaubten die Druiden, dass der Zeitpunkt der Geburt eines Menschen eine entscheidende Rolle bei der Ausbildung seiner Persönlichkeit spielt und dass er bestimmte Eigenschaften entwickeln wird.​

Da einige Kalenderjahre dreizehn und andere jedoch zwölf Vollmonde haben, stimmt dieser Kalender nicht mehr mit dem uns bekannten Kalender, mit festen Daten für jeden Monat, überein.

Römischen Berichten zufolge sollen die Druiden so ihren Kalender gestaltet haben, wobei noch ein zusätzlicher Tag, der 23. Dezember, den "Tag der Schöpfung", darstellt. Wie aber auch schon die Variante mit 21 Bäumen ist nicht belegt, ob es sich wirklich um eine Erfindung der Kelten handelt!

Viel eher geht man, zumindest bei dieser Variante, davon aus, dass der britische Dichter und Wissenschaftler Robert Graves der eigentliche Urheber ist. Die Idee für diesen keltischen Baumkalender soll aus seinem Buch "The White Goddess" stammen. Somit würde das keltische Horoskop nicht aus den Jahren um 1000 vor Christus, sondern eher aus dem Jahr 1948, und damit aus dem 20. Jahrhundert, stammen. Dieses Buch befasste sich mit der Mythologie Irlands, Großbritanniens, Europas und des Nahen Ostens. Dabei hat der Autor eine Interpretation in seinem eigenen poetischen Stil vorgenommen.

Allerdings scheint auch Robert Graves seine Ideen auf andere Werke, z. B. des irischen Historikers Roderick O'Flaherty aus dem Jahr 1685 oder aus dem "Book of Ballymote" aus dem 14. Jahrhundert, die unter anderem über das Ogham-Alphabet berichteten, zu stützen.